Instrumente (Kompass, Computer, Lampe, Messer, Boje, Zubehör)

Zum Tauchen gibt es reichlich Zubehör. Davon ist einiges wichtig und nötig, vieles aber optional und z.T. wenig hilfreich und bläht die Ausrüstung nur unnötig auf.
Zeitgemäß und nützlich sind Kompass (engl:. compass), Computer oder Rechner, Boje (engl.: buoy), Lampe (engl.: torch) und Messer (engl.: knife). Alles andere bitte nur nach Bedarf und eher verzichten als sich damit belasten.

BESTANDTEILE im Einzelnen
Kompass
ist ein wichtiges Instrument, um sich zu orientieren und vor allem, den Rückweg sicher wieder zu finden. Er besteht aus dem äußeren Gehäuse und der inneren Kapsel mit in Öl gelagerter, frei drehbarer Kompass-Rose. Sie weist die Himmelsrichtungen und Gradzahlen auf. Die Skala ist nachleuchtend. Ein äußerer Stellring mit Kerben (wie Kimme +Korn) und Rasten dient zum Ausrichten und Anpeilen von Zielen.
Wichtiges Merkmal ist die maximale Neigung, damit sich der Kompass bequem halten und er sich noch einpendeln kann. Bei guten Modellen liegt der Winkel bei +/- 18°, weniger gute sitzen schon bei 10° fest. Es gibt sie mit Anpassung an die Nord- und Südhemisphäre (Erdhalbkugel), da die Magnetfelder etwas variieren.
Oft werden sie am Handgelenkt mit einem Armband (oder Bungee– o. Strap Mount) getragen, was aber die Genauigkeit stark einschränkt. Besser sind Retractor (kleine Gehäuse mit Clip und ausziehbarem Seil oder Draht), damit man den Arm zur Peilung komplett ausstrecken und mit der anderen Hand fixieren kann.
Kompasse nicht in der Nähe von Lampen befestigen bzw. nutzen (Miss-Weisung des Magnetfelds!).
Auch Tauch-Computer haben schon elektronische Kompass-Funktionen parat.

Computer
oder Tauch-Rechner sind heute Standard und ersetzen die früheren Tiefenmesser (Uhr und Tabellen). Das zusammen brauchte man zur Berechnung und Kontrolle des Tauchgangs.
Heutige Rechner haben eine Vielzahl an weiteren Funktionen (elektr. Kompass, Druckmesser, Thermometer, Beleuchtung, Pulsmesser) und sie ermitteln die TG-Daten punktaktuell auf der jeweiligen Tiefe. Sie erfassen diese Daten kontinuierlich und bestimmen damit sehr genau das Tauch-Profil unter Berücksichtigung vieler verschiedener Gewebearten, die unterschiedlich mit Stickstoff ge- und entsättigt werden. Sie berechnen daraus die maximal Grundzeit (auch für verschiedene Gas-Arten, wie Nitrox, Heliox). Die Anzeige ist digital, manchmal farbig und selbst leuchtend. Es gibt Varianten für Konsolen (am Schlauch), meistens wird er aber am Arm getragen. Typen als Rundinstrument, als täglichen Uhren-Ersatz oder mit breitem Gehäuse und großen Zahlen für Brillenträger sind am Markt. Die Bedienung erfolgt durch Sensoren oder 1-5 Knöpfen, die Aktivierung im Wasser ist meistens automatisch. Die Tauchgänge werden im Logbuch gespeichert und können manchmal auch extern ausgelesen werden (sogar als Grafik).
Zu beachten ist die Möglichkeit, Batterien selbst zu wechseln (oder aufzuladen) oder /und den Programm-Algorithmus nachzuladen (Update).

Boje
ist ein aufblasbares Zeichen über Wasser, wenn sich Taucher auf Deko-Stufe oder Sicherheits-Stopp befinden. Sie ist rohrförmig, ungefähr 1m hoch und in leuchtenden Farben gehalten (orange, gelb). Beim TG wird sie aufgerollt mitgeführt und dann mit Mund, Inflator oder Oktopus aufgeblasen. Dabei wickelt sich die Halteleine ab oder spult sich vom Finger-Reel ab. Die Seil-Längen sind mindestens 6m bis ungefähr 25m (nicht zu verwechseln mit den Reels beim Höhlentauchen mit bis zu 100m). Die unten offenen Bojen haben ein s.g. Entenschnabel-Ventil, besser ist jedoch eine geschlossene Boje mit Kugel-Ventil, das schließt oder einen Inflator-Anschluss hat. An der Oberfläche kann sie optional über ein Schnell-Ablass-Ventil entlüftet und entwässert werden.
An manchen Tauchplätzen ist die Benutzung Pflicht, besonders auf offener See und bei Schiffverkehr. Somit wird der Umgang auch in Kursen geübt und ist fester Bestandteil der Prüfungen.

Lampen, Leuchten, Blitzer
für unter Wasser sind nicht nur abends oder nachts unabdingbar, sondern dienen auch als Signalmittel in Notfällen. Tagsüber dringt ihr Licht in Höhlen und Riff-Spalten, vor allem aber geben sie uns die Farben zurück, die in zunehmender Tiefe verschwinden (physikalisches Phänomen der Wellenlängen, z.B. rot ist nach 5m nicht mehr erkennbar). Zu den Leuchten zählen auch viele Sonderformen zum Fotografieren oder Filmen. Auch Signal-Blitzer (z.B. für den Ausstieg) bringen Licht ins Dunkle, sind aber nur Markierungen.
Die eher gelblichen und wärmeren Halogenlampen sind weitestgehend von LEDs abgelöst, die heller, weißer und energiesparender sind. Daher sind kleine Bauformen möglich und schon ausreichend. Eine Korrektur der Lichtfarbe in Richtung Tageslicht (4000-5000 K) ist sinnvoll und ein fokussierbarer Strahl sowie Dimm-Fähigkeit sind weitere Ausstattungsmerkmale. Die Versorgung mit Energie geschieht oft durch Akkus. Moderne Technologien z.B. NiMH oder Lithium /Ionen (NiCd- und Bleizellen gehören der Vergangenheit an) werden ständig weiterentwickelt. Es gibt Akku-Packs, speziell konfiguriert oder Standard-Größen zum Wechseln.
Weiter Unterscheidungen sind Brenndauer, Leistung (Watt), Lichtstrom (Lumen) und Beleuchtungsstärke (Lux).
Im technischen Bereich baut man gern auf die Trennung von Akku und Lampenkopf. Dabei kommt der große Energie-Vorrat in Form eines Tanks an die Seite der Flaschen und nur der kleine Lampenkopf mit Kabel verbunden, wird mittels Goodman-Handle auf dem Handrücken geführt.
Andere Bauformen ähneln Stablampen oder haben pistolenförmige Griffe.
Ferner gibt es Spezial-Leuchten mit UV-Licht (ultra-violett), die mit einem Orange-Filter die Biolumineszenz (biologisches, selbst erzeugtes Licht) sichtbar machen.
Als Blitzer /Spiegel im Jacket ist eine gebrauchte CD als Signalmittel (auf offener See) manchmal hilfreich.

Messer
dienen hauptsächlich der Befreiung aus Angelschnüren oder Fischernetzen. Die Trageweise mit Gurten an der Wade ist nicht anzuraten (Hängenbleiben). Stattdessen werden kleine Bauformen am Jacket montiert, in den Taschen getragen oder auf den Bauchgurt gefädelt. Da das Salzwasser auch Edelstahl angreift, sind Klingen aus Titan vorzuziehen, die nicht rosten. Dazu gibt es Ausführungen mit Griff oder Ganzstahl und Schutztaschen in Textil oder Hartplastik.
Eine gute und kleine Alternative sind s.g. Riff-Cutter. Sie ähneln den Gurtschneidern fürs Auto, haben also eine abgedeckte Klinge, an der man sich nicht schneiden kann und kleines Packmaß. Allerdings ist ihr Preis für das bisschen Material recht hoch. Gegen Rost gibt es sie auch mit keramischer Klinge. Sie schneiden allerdings nur Schnüre aber auch dicke Seile und das spielend leicht.
Scheren für den gleichen Zweck können in der Jacket-Taschen mitgeführt werden, sind aber eher unpraktisch.

Tiefenmesser
gehören eigentlich der Vergangenheit an. Heute benutzt man fast nur noch Tauchcomputer.
Tiefenmesser, mittlerweile auch digital, sind eher noch im Freitauchen ohne Gerät (Apnoe) anzutreffen.
Die einst analogen Instrumenten waren vergleichbar mit Barometern konstruiert, also als Druckdose oder -Spirale mit Feder und Zeiger oder mit Membrane. Noch älter ist die Bauform mit einem kreisförmigen, an einem Ende offenen Röhrchen mit Luftblase, die nach dem nach dem Boyle-Mariotte-Prinzip funktioniert (durch Komprimierung der Luftkammer wird die innere Flüssigkeit verschoben).
Die Anzeige ist nicht linear und nimmt mit zunehmender Tiefe an Genauigkeit ab.

Weiteres Zubehör

  • Blei, als Hartblei mit und ohne Schlitze für Bleigurt. In 0,5kg, 1kg, 1,5kg, 2kg und 2,5kg im Handel. Kann auch beschichtet sein, denn Blei ist gesundheitsschädlich. Ebenso als Softblei bzw. Bleischrot verfügbar. Das ist in Kugelform, z.T. auch vernickelt und in kleine Netzte oder Tüten eingeschweißt (für bleiintegrierte Jackets oder Taschen-Bleigurte).
    V-förmige Bauform ist zum Verschrauben zwischen dem Doppelpack geeignet und kann 5kg wiegen.
  • Bleigurte sind ca. 50mm breite Textilgurte für die Hüfte. Es gibt verschiedenen Farben mit Kunststoff- oder Metall-Schnallen zum Klemmen, auf denen das Gurtblei aufgefädelt wird. Gurtstopper oder über dem Blei gekreuztes Band, verhindert ein Verrutschen der einzelnen Stücke.
    Mit Taschen und auch zusätzlichen Trägern sind sie für auch große Bleimengen (z.B. Trockentauchen) geeignet. Hier kommt auch Fußblei zum Einsatz, dass ein Aufschwimmen der Beine verhindert und als Manschetten um die Knöchel getragen wird.
    Beim Freitauchen /Apnoe werden gern Gurte aus Gummi genommen, damit sie bei Kompression des Anzugs immer eng anliegen und nicht durchrutschen. Auch um den Hals wird ein mit Bleischrot gefüllter, Schlauch (Halsblei) mit Fastex-Schnalle, für optimal waagerechte Lage getragen.
  • Schreibtafeln (weißer harter Kunststoff und Grafit-Stift =Bleistift) und aus weichem Kunststoff zum Umblättern als Buch, sind unter dem Begriff Wetnotes bekannt.
  • Akustische Signal-Instrumente sind Shaker (kugelgefüllte Metall-Röhrchen zum Klappern), Tank-Banger (Kunststoff-Kugel an Gummiband, die gegen die Flasche geschlagen wird), Trillerpfeifen am Jacket für die Oberfläche und UW-Hupen z.B. Hammerhead. Der Einsatz sollte sich nur auf Notfälle beschränken, sonst wird`s nervig im eigentlich lautlosen Unterwasser.
  • Riffhaken oder Strömungshaken sind gebogene Metallhaken zu Festklemmen im Riff. Sie haben am hinteren Ende ein kurzes Seil von 1-2m und daran einen Karabiner, der im Bauchgurt eingehängt wird. So kann man entspannt in der Strömung verharren und hat die Hände frei, für z.B. Fotografieren. Sie sollte bedacht und nur in „toten“ Bereichen verwendet werden und sind nicht überall erlaubt!
    Der Riffstick ist ähnlich, nur gerade, ca. 30cm lang und dient zum vorsichtigen Abstützen am Boden oder am Riff. Am Ende ist auch ein Stück Seil zum Befestigen am Gurt. Eine Kombi von Stick +Haken ist möglich.
  • -Leine ist ein bis zu 2m langes Seil mit Karabinern an den Enden zum Einhaken im Gurt) bei schlechten Sichtverhältnissen) Somit kann man seinen Partner nicht verlieren (verwendet von Rettungsdiensten, Feuerwehr +DLRG).
  • Sammelnetze sind heute verpönt und verboten. Man lässt alles an seinem Platz!
  • sind UW-Fahrzeuge, Torpedo-ähnlich mit Elektromotor für gro0e Strecken.


Kleinteile
, Verbrauchsmaterial (alphabetisch)

  • , Gummischnur als Flossenband oder als Neckholder für Oktopus, auch für sonst. Befestigung (z.B. Schnorchel, Lampe an Jacket, Schlaufe für Faltenschlauch).
  • stabile, reißfeste Nylonschnur, ca. 2mm. Ursprünglich auf Reel, auch zur Befestigung Karabiner an Schlauch, o.ä. zu gebrauchen.
  • sind Ohrstöpsel aus Silikon zum Tauchen. Sie werden in die Ohrmuschel eingesetzt, decken die vollständig ggü. dem Wasser ab, haben aber ein kleines Loch für den Druckausgleich (ohne Loch nur zum Schnorcheln). Sie verhindern das kleinste Tierchen und Salzwasser mit unbekannten Keimen eindringen und verringern das Risiko einer Gehörgang-Entzündung. Verschieben Größen sind am Markt.

TIPPs

  • Zur Pflege sollte man alles nach dem TG im Salzwasser gründlich mit sauberen Süßwasser spülen, Nach dem Urlaub auch für längerer Zeit wässern, das schwemmt Salze aus. Alle beweglichen Teile sollten dabei auch im Frischwasser und untergetaucht, bewegt werden.
    Metall-Teile können dünn mit Vaseline oder Fett gegen Rost geschützt werden und sollten nur gut getrocknet gelagert werden.
  • Speziell die Fotoausrüstung bedarf gründlicher Spülung, damit Tasten und Hebel (des Gehäuses), sowie Gelenke (der Blitzarme) vom Salz befreit werden. Soweit möglich, sollten sie in Einzelteile zerlegt und nach dem Trocknen wieder montiert werden.
    O-Ringe nur mit den geeigneten Fetten schmieren, da sie sonst aufquellen oder weich werden können. Päckchen mit Trockenmittel (Kieselgel) auch innerhalb der Kamera-Gehäuse, sind eine gute Wahl, um Feuchtigkeit auszuschließen. Sie können sogar wieder verwendet werden, wenn sie im nassen Zustand im Backofen wieder getrocknet werden (Farbe ändert sich).
  • Batterien und Akkus bedürfen besonderer Beachtung. Bei Lagerung sollten sie nicht in den Geräten verbleiben. Das verhindert ein Auslaufen (der Batterie-Säure) und nachfolgende Funktionsstörungen durch korrodierte oder zerfressene Kontakte und elektronischer Bauteile.
    Akkus nur mit dafür vorgesehenen Ladegeräten laden. Je nach Typ kann auch in der Ruhepause ohne tauchen eine Auffrischung der Ladung sinnvoll sein. Eine einheitliche Größe für verschieden oder gar alle Geräte macht die Mitnahme im Koffer leichter. Akkus selbst sollten wegen Brandgefahr ins Handgepäck (Vorschriften und ggf. Anmeldung beachten, besonders bei Lampen).
  • Ein extra, nicht anders benötigter Doppelender am Jacket ist gut als Reserve für irgendwas.
  • Ersatzteile für den Urlaub (und am See) und eine kleine Auswahl an Werkzeug ist nützlich.
    Spitzes und Scharfes bei Flügen immer in den Koffer, nicht im Handgepäck (Sicherheits-Kontrolle!)
    O-Ring für das Flaschengewinde (+ev. „Reste“ der letzten Regler-Wartung, weil: lieber alt als nichts).
    SchraderVentil für das Jacket /Inflator (+Ausdrehwerkzeug)
    – Kabelbinder, (versch. Größen)
    – Verschlussstopfen LP +HP, (1.Stufe, Regler)
    – 4er, 5er Inbus (Innensechskant) für Verschlussstopfen Regler
    – verstellbarer Maulschlüssel bis ca.17mm (sind oft nur Schrott auf Tauchbasen und -Schiffen)
    – 1-2m Caveline (stabile, dünne Nylonschnur)
    – etwas Silikonfett

– Ersatzmaske (mind. Ersatzband)
– Flossenband (ev. auch spezielle Schnalle)