Atemregler

Das wichtigste Ausrüstungsteil, um unter Wasser mit Luft versorgt zu werden, ist der Atemregler. Diverse Namen sind dafür im Gebrauch (Lungen-/Automat, Regler, 1. und 2.Stufe). Häufig wird der Begriff Atem-/Regler (engl.: regulator) nur für die zweite Stufe verwendet, das ist aber nicht ganz korrekt.
Bereits 1940/42 von den Franzosen Emile Gagnan und Jaques Ives Cousteau (erster bekannter Tauch-Pionier, +Filmer) entwickelt und über die Firma Spirotechnique  bzw. Aqualung vertrieben.
Die modernen Regler bestehen heute aus zwei Stufe/n (engl.: stage/s) und entsprechenden Schlauch-Verbindungen (engl.: hose/s). Mit dazurechnen kann man den Druckmesser, das Fini (engl.: pressure gauge).
Vor jedem Tauchgang sollte das komplette System auf einwandfreie Funktion geprüft werden, hierbei auch den Zweitregler nicht vergessen. Man atmet dazu beide 2.Stufen an und beobachtet das Fini, dessen Zeiger nicht konstant stehenbleiben muss. Noch kurz den Inflator betätigen, der mit seinem Bajonett-Anschluss am Jacket verbunden ist (und nicht abspringen sollte), dann kann es losgehen.

BESTANDTEILE im Einzelnen

  • Die erste Stufe regelt den Flaschendruck (200 oder 300bar) auf einen konstanten Mitteldruck von ca. 9bar. Sie wird direkt an der Flasche (DTG) befestigt. Entweder mit einem DIN-Anschluss =Handrad, O-Ring und Außen-Gewinde G 5/8 Zoll oder sie wird gegen einen Block und Dichtungsring (O-Ring) mit einem Bügel und Schraube gegen das Ventil gepresst =INT-Anschluss.
  • Die zweite Stufe (engl.: demand valve) = Bedarfsventil, auch „alternative Luftversorgung“, Oktopus. Sie dient dazu den konstanten Mitteldruck auf einen atembaren Druck in der jeweiligen Tauchtiefe (=Umgebungsdruck, also z.B. 1+2bar bei 20m) zu regulieren und entsprechend dem Bedarf die nötige Luftmenge zum Atmen zu liefern.
  • Schläuche (engl. hose/s) an den Ausgängen der 1.Stufe für Mitteldruck führen zur 2.Stufe (+ggf. Oktopus), zum Inflator, eventuell zum Trocki und für den Hochdruck zum Fini und ggf. Druck-Sender des Tauch-Computers.
  • Das Finimeter (=Druckmesser für unter Wasser, lat.: finis =Ende, war ursprüngliche Marke der Drägerwerke) sollte eine nachleuchtende Skala mit Kennzeichnung des Reserve-Drucks bei 50bar haben. Oft ist es gegen Stöße mit einem Kunststoff- oder Gummischutz überzogen. Gegen Schlauch-Verdrehung hilft ein Drehgelenk (Swivel) am Anschluss-Stück des Hochdruckschlauches. Auch gibt es kleine Finis, die direkt in die Hochdruck-Ausgänge der 1.Stufe geschraubt werden, die sind aber nur grob abzulesen (gut für Stages geeignet). Eine schlauchlose Übertragung der Druckmessung zum Tauch-Computer ist mit Sender möglich.

Detailbeschreibung:
Erste Stufe
(engl.: first stage) besteht für den besseren Wärmeaustausch mit dem umgebenden Wasser und wegen der hohen Drücke aus Metall (Messing verchromt oder schwarz), mitunter auch aus Edelstahl oder Titan (Gewichtsersparung). Einige Modelle verfügen zur besseren Schlauchführung auch über drehbare bzw. bewegliche Ausgänge.
Von der Funktion her gibt es sogenannte Kolben- oder Membran-gesteuerte Stufen. Letztere bieten besseren Schutz gegen Vereisung.

  • So genannte äußere Vereisung wird durch das umgebende Wasser verursacht, was sich auch innerhalb um den Kolben herum befindet. Sind diese beweglichen Teile nicht betroffen, ist die Funktion nicht eingeschränkt, wenn aber doch, dann wird der Kolben blockiert und durch den steigenden Mitteldruck das Abblasen der 2.Stufe verursacht. Einige Hersteller bieten daher Öl-gefüllte Kammern (Ice-Kits) an, die den direkten Kontakt von Kolben zum Wasser verhindern sollen. Die Firma Sherwood  löst das Problem auf eigene Weise, indem sie dauernd minimal Luft ausperlen lässt, um das Wasser aus der Kolbenkammer zu verdrängen (dieses leichte Blubbern aus der 1.Stufe ist keine Undichtigkeit, sollte aber dem Tauchpartner beim Briefing gesagt werden). Membran gesteuerten Stufen haben schon wegen ihrer Bauweise diese Trennung der inneren Mechanik vom umgebenden Wasser.
  • Die innere Vereisung wird durch Feuchtigkeit in der Atemluft, Wasser in der Flasche oder Pressluft selbst (unzureichende Trocknung) verursacht und verschließt die 1.Stufe und man bekommt keine Luft. Hierbei sind die inneren, bewegliche Bauteile betroffen. Findet die Vereisung am Sinterfilter statt, so ist dafür schon relativ viel Wasser nötig. Das Eindringen von Wasser in die Flasche (schon kleinste Tropfen reichen) kann beim Füllen passieren. Wenn z.B. der unter Wasser unbenutzte, nicht abgedeckte Anschluss ohne vorheriges kurzes Aufdrehen des Ventils, benutzt wird.
  • Die meisten modernen 1-Stufen sind heute balanciert /kompensiert. Hierbei bleibt der Mitteldruck konstant, auch wenn der Flaschendruck sinkt. Damit bleibt auch der Atemwiderstand gleich.
  • Für den Flaschen-Anschluss (Eingang) gibt es zwei Systeme: INT (Yoke) mit Bügel und DIN, geschraubt.
    Entsprechende Adapter, die eine Kombination beider Systeme erlauben, sind verfügbar. für DIN-Regler an INT-Flaschen sind Bügeladapter, für INT-Regler an DIN-Flaschen Würfeladapter und Schraubeinsätze für Kombi-Ventile am Markt.
  • Verschiedene Ausgänge für Hochdruck=HD (HP, engl. high pressure) und Mitteldruck=MD (LP, engl. low pressure, eigentlich NiederDruck) oder auch R für regulator =Hauptautomat, sind vorhanden. Die Anzahl kann je nach Hersteller und Automaten-Typ variieren. Unbenutzte Ausgänge werden mit Verschluss-Stopfen (HP ist dicker als LP) +O-Ring abgedichtet (4er oder 5er Inbus). Man benötigt dann je einen MD-Ausgang für Hauptautomat, Oktopus -wenn nicht getrennte 1.Stufen-, Inflator, ggf. Trocki und HD (dickeres Gewinde) für das Fini, ggf. noch einen für den Druck-Sender zum Computer.
    Die Verbindung zu diesen Teilen erfolgt dann mit geeigneten Schläuchen (MD und HD).
  • DIN-Anschlussgewinde bei 200bar sind kurz, für 300bar länger. Durch die kürzere Version bekommt man das System nicht dicht (aus Sicherheit). Umgekehrt kann man 300bar Regler mit langem Gewinde auch an 200bar Flaschen betreiben.

Zweite Stufe
(engl.: second stage o. demand valve) Sehr häufig findet man hier Kunststoff für die Gehäuse, aber auch Metall wird, bei meistens teureren Modellen, verwendet.

Ebenfalls gibt es balancierte /kompensierte 2.Stufen, die den Atemwiderstand bei jeder Tauch-Lage konstant halten. Ein Stellknopf zur Justage des Atemwiderstands kann vorhanden sein, auch einen weiteren Hebel für den Venturi-Effekt, damit ein Abblasen des Oktopus beim Eintauchen ins Wasser verhindert wird, kann es geben. Der Oktopus sollte die gleiche Qualität und Eignung haben, wie der Hauptregler. Er dient der eigenen Sicherheit bei Ausfall des Hauptautomaten, ebenso als Hilfe für den Partner (engl.: buddy), wenn dieser in Schwierigkeiten ist. Generell besteht er aus (Silikon-) Mundstück, meistens asymmetrisch am Gehäuse mit Kabelbinder befestigt (austauschbar), Blasenabweiser/n am Auslassventil und Knopf für die Luftdusche. Eine Besonderheit des Oktopus sind so genannte Westen-Automaten. Sie bilden mit dem Inflatorschlauch am Jacket eine Einheit und können ohne Extra-Schlauch als Notfall-Reserve benutzt werden, allerdings ungeeignet für den Partner.
Der Schlauch-Anschluss kann oft verändert werden (rechts oder links), er sollte standardmäßig aber von rechts kommen (das erleichtert die Orientierung und Hilfe auch mit fremder Ausrüstung +bei Rettung).

  • Das Mundstück (engl.: mouth piece) ist meistens aus Silikon und kann bei Defekt (Durchbeißen) leicht getauscht werden. Es empfiehlt sich auch, eins als Ersatzteil auf Fahrten mitzunehmen. Befestigt wird es mit speziellen Klammern, meistens und völlig ausreichend ist ein Kabelbinder. Diese Mundstücke gibt es in verschiedenen Größen (auch für Kinder) und Ausführungen (mit Beiß-Warzen, Gaumensegel und anpassbar an das eigene Gebiss, „Jax“). Es sollte entspannt im Mund gehalten werden können. Der hintere ovale Anschluss ist Hersteller abhängig, also bei Ersatz lieber nachmessen bzw. Originalteile verwenden. Gegen unerwünschte Verschmutzung beim frei hängenden Oktopus gibt es Verschluss-Stopfen oder -Kappen für das Mundstück, die aber leicht und schnell zu entfernen sind.
    Um ein Einatmen von Wasser zu verhindern, empfiehlt es sich, beim in-den-Mund-nehmen, immer zuerst auszuatmen. Das verdrängt das Wasser und eventuell vorhandenen Schmutz oder anderes Unerwünschtes (wenn der Oktopus mal über Grund geschleift wurde). Hierbei wird bei asymmetrischer Bauform, das Mundstück nach oben zeigend, in den Mund genommen. Bei Firmen wie z.B. „Poseidon“ ist das Mundstück mittig angeordnet, da ist die Lage egal (die Luftdusche ist hier dann bauartbedingt oft seitlich).
    Das oben erwähnte Jax-Mundstück wird in heißem Wasser erwärmt, dann leicht darauf gebissen und erkalten gelassen. Das ergibt ein individuell angepasstes Mundstück und verhindert Verspannungen im Kieferbereich.
  • Die Luftdusche ist der große „Knopf“ am vorderen Deckel und dient dazu, manuell die Luftzufuhr freizugeben. Entweder zum Ausblasen von überschüssigem Wasser und Verunreinigungen oder auch zur Druck-Entlastung des Systems bei der Demontage von der Flasche. Gelb gilt als Kennung für den Oktopus, grün für Nitrox-Gebrauch (Sauerstoff geeignet).
  • Upstream oder Downstream-Ventile (engl.: valve/s). Atemregler gibt es in zwei Bauarten: upstream (=stromaufwärts) und downstream (=stromabwärts). Bei downstream öffnet das Ventil in gleicher Richtung wie der Gasfluss (es wird von Feder geschlossen gehalten). Bei upstream ist das Ventil durch den Druck geschlossen! Upstream wird heute noch von Poseidon verwendet.
    Bei einer 2.Stufe mit downstream-Ventil und defekter 1.Stufe (Mitteldruck steigt stetig), öffnet das Ventil und die 2.Stufe bläst ab damit der Schlauch nicht platzt. Ebenso bei einem Defekt am Ventil der 2.Stufe.
    Bei upstream-Bauweise bewegt sich die Ventil-Mechanik in entgegengesetzter Richtung vom Gasfluss und wird vom Druck geschlossen gehalten. Steigt der Mitteldruck wegen eines Defekts, bleibt das Ventil somit geschlossen. Der zu hohe Mitteldruck wird dann durch ein Überdruckventil ausgeglichen und es kann normal weitergeatmet werden. Bei einem Defekt am Ventil der zweiten Stufe verliert man meistens kein Gas, weil es geschlossen ist. Man muss daher auf den Zweitautomaten wechseln.
    Heute sind die meisten Automaten als downstream gebaut, damit der Regler auch bei Fehler noch Luft liefert. Früher war das lebenswichtig, weil oft nur mit einem Atemregler getaucht wurde und ein abblasender Atemregler nur 1-2 Minuten Luft liefert, das kann gerade noch bis zur Oberfläche reichen.

Schläuche
(engl.: hose/s) sind die beweglichen Verbindungen der Geräteteile des Automaten. Sie müssen die entsprechende Drücke aushalten und haben je nach Verwendungszeck unterschiedliche Anschluss-Gewinde, um Verwechslungen auszuschließen (UNF 3/8 Zoll für LP =Mitteldruck, UNF 7/16 Zoll für HD =Hochdruck 200 bis 300bar).
Meistens werden sie aus Gummi-Lagen mit verpressten Anschlüssen hergestellt. Für den Inflator ist ein Bajonett verbaut, das Fini hat zusätzlich ein Drehgelenk (engl.: swivel).
Seit einiger Zeit gibt es auch 2-lagige Schläuche aus Kunststoffgewebe mit Innenschlauch („Miflex“). Sie sind deutlich flexibler und leichter und ermöglichen engere Biegeradien. Zu beachten ist immer die Spezifikation der Automaten-Hersteller, wenn diese getauscht werden sollten (speziell die Innendurchmesser können abweichen!). Die äußere Hülle ist auch rauer und kann am Anzug oder auf der Haut scheuern. Auch einzelne Fasern können brechen, somit abstehen und pieken (Abhilfe mit Feuerzeug verschmelzen). Unterschiedliche Farben (schwarz für Haupt-Automat, gelb für Oktopus) geben auch die Möglichkeit der individuellen Anpassung. Mit unterschiedlichen Längen kann man den Komfort den jeweiligen Verwendungszwecken und Körpermaßen der Taucher anpassen.
Auch die anderen Schläuche können zusätzlich mit Drehgelenken (Swivel) oder starren Winkelstücken versehen werden, um die Schlauchführung zu optimieren und den Tragekomfort zu verbessern. Auch hier unbedingt die Vorgaben der Hersteller beachten (Innendurchmesser etc.), sonst kommt es eventuell zu Funktions-Problemen bis hin zum Totalausfall.

Finimeter
(engl.: pressure gauge), kurz Fini, ist häufig gegen Stöße mit einer Hülle geschützt und drehbar am Hochdruckschlauch verschraubt. Die Drehbarkeit wird im Inneren durch ein kleines Röhrchen mit 2 O-Ringen ermöglicht. Das sollte hin und wieder mal im drucklosen Zustand gefettet werden. Gern bläst es auch nach Salzwasser-TGs am Drehgelenk ab; hier hilft vorbeugendes Drehen, damit die Dichtungen des Swivel bewegt werden und sich keine Krusten bilden.
Die Schutzhülle ist zwar ok, dennoch verbirgt sie Dreck und Krusten. Daher wird im technischen Tauchen darauf verzichtet. Der Hochdruckschlauch kann sehr dünn ausgeführt und so kurz sein, dass man das Fini kurz oberhalb der linken Jacket-Tasche mit einem Karabiner fixiert (so ist es auf diese Weise, enganliegend, ebenfalls geschützt). Sollte man einen luft-integrierten Computer (mit Sender an der 1.Stufe) verwenden, ist es dennoch empfohlen, ein analoges Instrument zusätzlich zu haben (Batterien werden schwach und mehrere Sender können sich stören). Die kleinen Finis, die in die 1.Stufe geschraubt werden, sind recht ungenau und werden,
wenn überhaupt, nur an Stage-Flaschen benutzt (dann fällt der Schlauch weg).

TIPPS

  • Ausrüstungskonfigurationen gibt es viele. Vermehrt wird aber darauf hingearbeitet, dass möglichst einheitlich zu konfigurieren, damit es bei auftretenden Problemen leichter ist, mit fremder Ausrüstung umzugehen und zu helfen. Ein Oktopus als Zweitregler ist schon lange empfohlen und quasi Standard, besser noch ist die Ausstattung mit zwei getrennten Systemen, also 2x erste und 2x zweite Stufen. Das bedingt dann allerdings auch zwei Flaschenventile und bietet damit viel Sicherheit im kalten Wasser (See) oder bei Defekt und verringert die Gefahr der Vereisung (bei manchen Tauchgängen und Basen wie Hemmoor, bereits vorgeschrieben).
    Hierbei wird vom z.B. VDST empfohlen, dass in Blickrichtung rechte System als Hauptautomaten (2.Stufe) zu benutzen, während die linke 1.Stufe den Oktopus und den Inflator versorgt. Damit wird die Last beim Atmen und gleichzeitigen Tarieren auf beide Stufen verteilt und verringert die Chance auf Vereisung. Außerdem bleibt der Inflator (auch für den Buddy) funktionsfähig, wenn nach Vereisung und Zudrehen des rechten Ventils, tariert werden muss. Das Fini sollte ebenfalls am linken System angeschlossen sein, dass bei geschlossenem rechtem Ventil, immer noch der Druck überwacht werden kann. Auch ist die Schlauchführung günstiger, weil das Fini ebenfalls auf der linken Seite getragen wird.
    Sollte mit Trocki getaucht werden, so ist das Trocki-Ventil an der rechten Stufe anzuschließen (verteilte Tarier-Möglichkeit: links Jacket, rechts Trocki).
    Der Hauptautomat (in Blickrichtung rechts) sollte einen langen Schlauch (2,10m) haben. Wenn die Länge nicht gebraucht wird, wird er in einer Schleife um den Nacken und von rechts unten kommend, getragen. Alternativ am Tank oder Jacket lose eingeschlauft (ist nach Nutzung aber umständlich wieder einzufädeln).
    Bei nötiger Wechselatmung wird dieser auch zuerst dem Buddy angeboten (er hat soeben noch funktioniert) und kann beim Aus- oder Auftauchen einem bequemen Abstand und gute Bewegungsfreiheit für beide Taucher sicherstellen. Der Oktopus ist idealerweise an einem Gummiband (engl.: neckholder) um den Hals in etwa Brusthöhe zu tragen. Er wird dann im Notfall selbst genutzt, ist immer griffbereit und schleift nicht durch den Schlick am Boden oder verhakt er sich im Riff etc.
    Die ersten Stufen sollten möglichst waagerecht angeschraubt werden, die Schläuche, soweit möglich nach unten abgehen und keine Schlaufen (Ohren) bilden, an denen man hängen bleiben kann (Wrackteile, Höhle, Leiter). Alle Schläuche sind kreuzungsfrei, körpernah und eng anliegend zu führen. Möglichst wenig sollte dann in Tauchlage den Kopf überragen und die Ventile müssen gut zugängig sein.
  • Die Wartungs-Intervalle der Hersteller sollten eingehalten werden, auch wenn mal nicht so oft getaucht wurde (die Dichtungen altern auch außerhalb des Wassers). Heute wird oft ein 2-Jahres-Rhythmus (und /oder Maximum an Tauchgängen) empfohlen. Regler sollten nach Salz- und Chlorwasser (Hallenbad) immer mit Süßwasser gespült werden, dabei den Eingang der 1.Stufe mit Daumen verschließen (Stopfen sind oft nicht dicht) und die Luftdusche der 2.Stufen niemals drücken (Wasser kann ins System eindringen). Bei täglichem Gebrauch, z.B. im Urlaub, einfach die Regler feucht im Anzug lagern, dann verkrustet nichts, weil nichts trocknet. Nach dem Urlaub die Automaten ruhig mal längere Zeit (1-2 Tage) in Süßwasser einlegen, das schwemmt Salze aus. Den/die eventuell vorhanden Knickschutz an den Schlauchenden herunter schieben und das Bajonett am Inflatorschlauch mehrmals im Wasser betätigen.
    Noch ein Wort zu dem Schlauch-Knickschutz: er verhindert zwar weitgehend ein Abknicken an der stählernen Verpressung, aber erfahrungsgemäß werden unterhalb dieser Schutzhülle Rissbildungen an den Schläuchen durch Verwendung verschiedener Materialien begünstigt und übersehen. Also auf Knickschutz besser verzichten, die 1.Stufen geschickt ausrichten und die Schläuche gut führen.
  • Aufbewahren und Verpacken der Schläuche in großen, nicht verdrehten Bögen (die Anschlüsse der 1.Stufe geben die Lage vor). Am besten in gepolsterter Automatentasche oder später aufgehängt mit Jacketbügel (die haben oft ein Gewinde für die 1.Stufe). Der Einlass (Flaschengewinde) sollte mit Staubkappe verschlossenen sein.
    Der Regler kann auch über 2 Holzstäbe mit hängenden Schläuchen und sonnengeschützt gelagert oder an S-förmigen Haken mit der Überwurfmutter -gegen abrutschen gesichert- aufgehängt werden.
  • Beim Abblasen des Reglers beim Sprung ins Wasser oder Abtauchen, entweder das Mundstück mit der Hand zu halten oder 2.Stufe einfach in den Mund nehmen. Gegenfalls kann -wenn vorhanden- der Hebel für den Venturi-Effekt auf eine unempfindlichere Einstellung verändert werden. Zeigt das Mundstück des Oktopus beim Eintauchen nach unten, bleibt alles ebenfalls ruhig.

Zubehör
Neben oben erwähnten Mundstücken (Größe, Bauform), verschiedenen Schläuchen (Material, Farbe Länge), Gelenken +Swivel (starr, beweglich, drehbar), Oktopushaltern (Halte-Clips, Schlaufen mit Klett oder magnetisch, mit Abdeckkappe) gibt es noch farbige Spiralen zur Kennzeichnung der Schläuche (diese machen aber unbeweglicher).
Verschlusskappen für 1.Stufen (aus Kunststoff oder Metall, mit integriertem Ersatz O-Ring) und Aufbewahrungstaschen sind erhältlich.
Gummi-Bänder (engl.: neck holder), für den Oktopus, damit er um den Hals getragen werden kann, sind sehr praktisch und empfehlenswert.
Als Ersatz und Reserve für den Urlaub oder der Fahrt zum See sind Mundstück, Kabelbinder, O-Ringe für Flaschen-Dichtung (leicht zu verlieren! ggf. in O-Ring-Box) und Verschluss-Stopfen für HP und NP der 1.Stufe, sowie etwas Silikon-Fett empfohlen. Schrader-(Auto-Ventil) für den Inflator (mit Montage-Hilfe) und Swivel für das Fini-Drehgelenk nehmen nicht viel Platz ein und sind sinnvolle Ergänzungen. Je ein Inbus-Schlüssel 4 und 5mm, ein verstellbarer Gabelschlüssel bis ca. 17mm, Seitenschneider und Rohrzange sind ratsam.

Historie
Bei früheren Einstufen-Automaten befand sich die 1.Stufe direkt am Flaschenventil. Diese Ausführung gab es nur als 2-Schlauch-Automat (1stufiger 2Schlauch-Automat), der die Ausatemluft zum Regler wieder zurückgeführt hat. Die Schläuche waren ähnlich dick wie beim heutigen Kreislaufgerät (Rebreather), also 4-5cm im Durchmesser. Wegen dieser Bauform und der Entfernung (von Mund zu Regler auf dem Rücken), ergibt sich ein je nach Tauch-Lage unterschiedlicher Atemwiderstand und damit ein veränderter Atemkomfort. Allerdings mit dem Vorteil, dass bei Ausatmung die Luft am Rücken entweicht und somit das Atmen leise war und die Blasen nicht vor dem Gesicht hochstiegen. Mit 2 Schläuchen gab es dann Systeme mit 2 getrennten Stufen (2-stufiger 2-Schlauch-Automat), allerdings war die Atmung auch hier noch Lage-abhängig.
Maßgeblich an der Entwicklung heutiger 2-stufiger 1-Schlauch-Regler Anfang der 1940er Jahre war der Franzose Jacques Cousteau.
Als es noch keine Finis gab, hatten die Flaschen Reserve-Schaltung in Form von Stangen oder Seil, die betätigt wurden, wenn man weniger Luft bekam. Ein spezielles Ventil wurde damit geöffnet und stellte die heute bekannten 50bar Luft-Reserven zur Verfügung. Dafür gab es seinerzeit auch ein spezielles Handzeichen: „ich ziehe die Reserve“. Man bewegte Faust und Unterarm rauf und runter. Heute nicht mehr aktuell!