Tauchsafari mit der Indy2 im Roten Meer 2019

25. April 2019, Flughafen Hannover. 20 Mitglieder der TG Waspo sind im
Begriff, nach Ägypten zu fliegen, um zehn Tage lang mit der Independence
2 („Indy 2“) durchs Rote Meer zu kreuzen. Doch plötzlich gibt es am
Condor-Serviceschalter ein Problem. Offenbar ein ernstes, denn Micha
muss sich am Schalter eine geschlagene Stunde lang bemühen… Der Name
eines Teilnehmers ist falsch geschrieben! Nach einer Stunde ist das
Malheur endlich behoben, sodass alle um 13:55 Uhr gemeinsam Richtung
Ägypten abheben.

Nach 4,5 Stunden Flug und drei Stunden Busfahrt treffen wir, gut
gelaunt, gegen 21:30 Uhr im Hafen Port Ghalib ein, wo die Indy 2 schon
auf uns wartet. Erstmal werden die Kajüten zugewiesen, dann machen sich
alle daran, die Tauchsachen auszupacken und Jackets und Atemregler an
die Flaschen zu montieren. So, jetzt noch die Koffer ausräumen…
geschafft! Nach dem Abendbrot zischen wir alle noch ein kühles
„Stella“-Bier auf dem Mitteldeck.

Die kurze Nacht im Hafen ist um 5:45 Uhr zu Ende. Die Indy 2 läuft aus in
Richtung des ersten Riffes, Ras Trombi. Während die Nacht ruhig war,
schaukelt es jetzt ordentlich – für manchen Magen zu viel. Doch zwei
tolle Einführungstauchgänge mit Schildkröten entschädigen auch die zuvor
Seekranken. Dann geht es weiter zu den Brother Islands. Und wieder: über
sieben Stunden Fahrt bei rauer See. Eine sehr kurze Nacht ist das…
Zwei Tage mit sechs schönen Tauchgängen verbringen wir bei den kleinen
Inseln. Sogar ein Weißspitzenriffhai wird gesehen, wegen seiner oft
etwas hektischen Art auch „Riffdackel“ genannt.

Endlich hat Neptun ein Einsehen mit uns, der Wind flaut ab. Das Rote
Meer ist so glatt wie unser Vereinssee. Das Daedalus-Riff erwartet uns –
und ein volles Programm: Nach der ruhigen Überfahrt ist um 5:30 Wecken
angesagt. Dann Briefing, Tauchen, Frühstück, Pause (Schlaf nachholen!),
Briefing, Tauchen, Mittagessen, Pause, Briefing, Tauchen, Snack,
Abendbrot. Kurz: Tauchen – Essen – Schlafen. Nach dem letzten Tauchgang
treffen sich alle auf dem Mitteldeck, um von dem Erlebten zu berichten
und die schönen Sonnenuntergänge zu bewundern. Ach ja, zu feiern gibt es
an mehreren Abenden auch etwas: Auf einer Tafel an der Bar werden die
Namen von Tauchern mit einer runden Zahl oder Schnapszahl von
Tauchgängen festgehalten. Das muss natürlich jedesmal angemessen
gefeiert werden, und wir stoßen mit einem kühlen Stella auf ihr Wohl an.

Fünf Tauchgänge am Daedalus-Riff. Die Spannung steigt, denn alle hoffen,
Großfische zu sehen. Doch keiner zeigt sich. Dann endlich, beim letzten
Tauchgang, ist es so weit: Zwei Hammerhaie und ein großer Manta ziehen
ihre Runden. Super!

Weiter geht es zu den Riffen der „Fury Shoals“. Dort erwarten uns zwölf
wunderschöne Tauchgänge in einem fantastischen Korallengarten. Für mich
sind hier die Nachttauchgänge besonders schön: Wir sehen die Gebänderte
Scherengarnele und viele kleine Krebse, deren Augen im Lampenlicht
kupferfarben leuchten. Große Haarsterne reagieren auf das Licht, indem
sie sich zusammenrollen. Gerne wären wir hier noch länger geblieben,
aber leider müssen wir weiter, Richtung Norden. Das merkt man daran,
dass das Rote Meer etwas rauer und kühler wird… brrr!

Dann kommt Shaab Sharm, ein sehr schönes Riff, an dem eine starke Strömung das Tauchen,
nicht ganz so einfach macht. Die, die sich trotzdem ins Wasser trauen, werden dafür mit 4 großen Schildkröten belohnt.

Weiter geht es über Shaab Marsa Alam, wo die Sicht nicht so gut ist und das Riff recht mitgenommen aussieht, zum Elphinstone. An diesem schönen Riff sehen wir
viel, wenn auch leider keinen Großfisch. Macht aber nichts, das Rote
Meer ist halt kein Streichelzoo, in dem die Großfische auf uns warten.
Und das ist auch gut so!
Der letzte Tauchgang in Marsa Shouna ist ein sehr schöner Abschluss.
Ganz entspannt, und Schildkröte und Octopus verabschieden uns. Am
Nachmittag macht die Indy 2 nach 10 wunderschönen und spannenden Tagen wieder im Hafen von Port Ghalib fest. Die Tauchkreuzfahrt ist schon vorbei, leider.

Unser Dank gilt ganz besonders Michael, der diese unvergessliche, erlebnisreiche Reise organisiert hat.

Andi