Weihnachten im Stadionbad

Alle Jahre wieder, wenn es draußen am dunkelsten und ungemütlichsten ist, strömen die Mitglieder der TG Waspo in die hell erleuchtete Auster des Stadionbades zum vorweihnachtlichen Umdiewetteplanschen. Die meisten unbekümmert, doch für Einzelne*  Leistungsdruck pur, denn nun würde es sich unbarmherzig zeigen, welcher Trainingsmuffel seit dem Abtauchen am meisten an sportlicher Form verloren hatte. Rund 50 Taucherinnen und Taucher waren dem Ruf von Carsten gefolgt, die eine Hälfte aktiv, die andere jubelte den Athleten von der Tribüne aus zu. Peinlich: der Bollerwagen voller Gerät, mit dem eine Anfängerin*, die wieder einmal nichts mitbekommen hatte, zum beliebten Apnoe-Wettbewerb rollerte.

Die Organisatoren Dagmar und Carsten hatten eine Folge von Aufgaben kombiniert. Zunächst ging es um die diesjährigen „schnellsten Flossen“. Die Schwimmer kraulten durch die schäumenden Fluten, um ihre ABC-Ausrüstung am anderen Ufer zu erreichen, anzulegen und sicher zurückzukehren. Anschließend mussten sechs Kisten mit verschieden geformten Plättchen am Beckengrund gefunden und je eines mitgenommen werden. Blitzschnell erledigte das in der Damenriege Maria. Bei den Herren siegte Peter – herzlichen Glückwunsch!
Die nächste Herausforderung: Die vorher bestimmten Vierer- bis Fünfer-Teams erhielten unterschiedliche Rechenaufgaben. Dabei konnte die Absolventin* des Ein-Stern-Kurses 2018 erstmals am eigenen Leib erleben, wie bereits bei 1 bar Umgebungsdruck – mutmaßlich durch Stickstoffnarkose – kognitive Fähigkeiten wie weggeblasen sein können. Unter vielen Fliesen am Beckengrund, deren Unterseiten mit Zahlen beschriftet waren, mussten die Mannschaften diejenige mit der Lösung finden. Ein Team-Mitglied nach dem anderen tauchte hin drehte Fliesen um. Nieten wurden wieder verdeckt zurückgelegt. Von Vorteil war es, wenn die Mitstreiter derweil vom Beckenrand aus zuschauten und sich, wie beim Memory, die bereits überprüften Fliesen merkten.

Krönender Abschluss war das beliebte Taler-Tauchen. Der Waspo-Vorsitzende Achim hatte offenbar alle Mitgliedsbeiträge des vergangenen Jahres in Cent-Münzen eintauschen lassen. Raffiniert: eine war durchbohrt. Mit vollen Händen warf er das Geld vom Sprungturm aus ins Becken, die Waspotaucher schossen wie bei einer Raubtier-Fütterung hinterher. Glückspilz Ralf fand den präparierten Cent. Nach so viel Extremsport fanden sich alle hungrigen Weihnachtstaucher aus Becken und Tribüne im gemütlichen „Heimspiel“ in Hannover-Ahlem wieder, dankbar für die Organisation dieses wunderbaren Abends. Liebevoll ausgesuchte Gewinne wurden überreicht, es wurde hervorragend gegessen und getrunken, wehmütig auf den Jahrhundertsommer 2018 zurückgeblickt und Pläne für das nächste Jahr geschmiedet. Mögen wir uns alle im Dezember 2019 genauso heiter und in guter Gesundheit wiedertreffen und dasselbe tun.

*= Annegret